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Gitarrenbau auf Formentera 2003 - Tagebuch

Der dritte Tag

Dienstag, 09.09.2003
Werde um 8 Uhr wach. Habe miserabel geschlafen, bin ein paar Mal wach geworden wegen dem Fonda-Krawall. Bleibe noch bis neun liegen, mache mich dann auf und frühstücke kurz drauf in der Fonda. Bin trotzdem der erste (?). Jörg, Volker, Fred und Hartmut laufen erst um kurz vor zehn auf. Ekki kommt kurz drauf zur Werkstatt, los geht's.
Ich zeichne den Korpusumriss mittels Schablone auf den Korpus und lege grob die Pickup-Position fest, um anschließend den Kabelkanal (12mm breit und 5mm tief) mit der Oberfräse in's Mahagoni zu fräsen.
Damit für das anschließende Verleimen von Boden und Decke diese genau übereinstimmen (wegen den Wengestreifen) und sich beim Verleimen nicht verschieben sollen, bohre ich 2 Löcher für das Verstiften mit 6mm Holzdübeln. Danach wird der Kabelkanal mit dünnem Fügeband abgeklebt damit der Leim dort nicht reinsaut. Ekki holt den Leimeimer und Hartmut, Jörg und ich bringen mittels eines Spachtels den Leim auf die Böden auf. Dann schnell die Decke mit Hilfe der Stifte auf den Boden fixiert und ab geht's mit den 3 Korpussen (oder sind's Korpen?) unter/in die Korpuspresse.
Die Zeit des Trocknens nutzen wir mit der Auswahl des Holzes für den Hals. PRS-gerecht entscheide ich mich wieder für Mahagoni. Ekki findet ein schönes Stück, welches erneut ein paar wunderschöne Riegel aufweist und meint, das wär's doch, es würde die Sache mit dem Korpus gut fortsetzen. Wiedersehensfreude macht sich breit, als er erkennt, daß er das Ding mal benutzt hat, um seinen alten Citroën-Bus auszubeulen ;-).
 
Da das Hals-Stück leider nicht ganz die erforderliche Kopfbreite aufweist, wird klar, daß links und rechts Ohren angeleimt werden müssen, was wiederum bedeutet, daß der Kopf dann auch noch ein Furnier bekommt. Gut, war zwar nicht geplant, aber das lerne ich auch noch gerne. Ausserdem korrespondiert dann die Kopfplatte mit dem Korpus - matching Headstock!
So, Pause! Es ist inzwischen halb drei geworden. Fred, Volker, Jörg und ich steigen auf die Räder und biegen bei km 8 zum Strand an der Blue Bar ab. Für Mittelmeerverhältnisse gibt es heute kräftig Wellen, find' ich gut! Um halb sechs geht's zurück, mal wieder mit einem kurzen Halt am Supermarkt. Die Korpusse sind inzwischen gut verleimt und ich befreie diese aus ihrer Zwangslage in der Presse. Anschließend geht's zur Bandsäge, die angezeichnete Korpusform wird ausgesägt, immer schön locker einen Millimeter weg von der Kontur. Alles tutti, keinen Murks gebaut.
Jetzt wird der Korpus auf die Werkbank gespannt und der Zargen rundum 3 Stunden lang mit Raspel, Feile, Schleifpapier und Schweiß von Unebenheiten befreit, bis alles schön flutscht. Aufgrund einiger Verschleißstellen in der Schablone arbeite ich im Cutaway eine Stelle mit dem Trommelschleifer nach und handel mir dabei prompt eine kleine Macke an einer bereits fast fertigen Stelle ein. Also nochmal Papier und Daumen!
Inzwischen ist es 22 Uhr geworden und wir machen Schluss. Ich flute mal wieder die Brausekammer und gehe anschließend mit Jörg zum Can-Forn Fisch essen, dann runter zu Felix. Jetzt isses 2 Uhr, gegenüber wird die Fonda gerade angezündet . . .