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Gitarrenbau auf Formentera 2003 - Tagebuch

Der achte Tag

Sonntag, 14.09.2003
Freier Tag, die Geigen ruhen. Wir, d. h. Fred, Volker, Jörg und ich hatten uns gestern verabredet, an unserem freien Tag zur rauf Mola zu fahren. Gerade als wir um halb zwölf Uhr - doch ohne Jörg, der schläft den Schlaf der Gerechten - los wollen, fängt es an zu regnen. Wir gehen wieder in unsere Zimmer, lesen und pennen.
Um 15:30 Uhr der zweite Versuch: Wir starten bei Sonnenschein. Mit dem Pepe-Rad ein echter Hammer, weil die Räder heftigst eiern und die Bremsen einerseits nicht richtig bremsen, dafür andererseits schleifen und ständig präsent sind. Runter nach Es Calo lassen Fred und Volker die Räder laufen, während ich ständig trampeln muß, damit ich mithalte.
In Es Calo angekommen machen wir einen kurzen Zwischenstop, bevor's dann 180 Höhenmeter in Serpentinen zur Mola rauf geht. Ich steige doch tatsächlich 2 mal ab (habe leider keinen Udo Bölts mit einem aufmunterden "Quäl Dich, Du Sau!" dabei), während Fred und Volker mit guten Mountainbikes den Anstieg locker bewältigen.
Wir machen am Ende der Serpetinen am El Mirador halt, an der Stelle, an dem man den besten Blick über die ganze Insel hat(!) und gönnen uns erstmal eine entspannte Gerstenkaltschale. Danach sind es nur noch 10 Minuten bis zum Hippie-Markt in El Pilar, der jeden Mittwoch und Sonntag auf der Mola stattfindet. Circa 5 Leute sehen noch nach Hippie aus, war vor 15 Jahren wohl noch anders. Wir vertreiben uns die Zeit auf dem Markt, schlendern umher, Fred kauft sich was und wir fahren irgendwann zum Leuchtturm weiter.
 
Dort stellen wir uns an den Rand der Steilküste, gucken über's Meer und gönnen uns anschließend im nebenanliegenden Café was Flüssiges.
Dann geht's wieder heim, zunächst die Serpentinen steil abwärts, was mit dem Pepe-Bike eine ganz neue Lebenserfahrung mit sich bringt und lange nicht mehr gekannte Gefühle auslöst ("breeeeeeeeeeeeeeeeems, du Sch... Rad!"). So wie die Bremse und die Bremszüge aussehen, kann man aber eigentlich auch nicht mehr erwarten. In einer Kurve driftet es mich tatsächlich weit bis auf die Gegenfahrbahn. Zum Glück kommt da gerade keiner mir entgegen. Ich hab' gelesen, daß es dort jedes Jahr ein paar Tote gibt! Glaub' ich gerne. Ab Es Calo geht's dann wieder die sanft, aber ellenlang gestreckte Steigung hinauf bis es kurz vor der Bar Verdera wieder ein wenig bergab geht. Dort angekommen bin ich erstmal ziemlich alle, verfluche das Rad und spüre mein rechtes Knie.
Ein paar durstlöschde Bier, 15 juckende Mückenstiche und ca. 20.000 vorbeifahrende Motoroller (Rrrämm-nemme-nemme-rämm-rämm-rämm) später brechen wir auf. Ich schaue noch kurz bei Ekki rein, er hat ein paar Reparaturen zu erledigen. Fred, Volker und ich hatten uns noch bei Felix verabredet, Ekki will auch noch kommen. Ich gehe gleich erst mal duschen, bin müde, mal sehen, ob ich es noch bis Felix schaffe.
Bin nach dem Duschen raus, bei Felix keine Sau da! Habe mich dann auf die Suche gemacht und Ekki und Hans im Can-Forn getroffen, wir sind anschließend noch bei Felix rein. Um halb eins geh' ich in's Bett. Die Fonda lärmt wie immer. Langsam gewöhne ich mich daran . . .